Im Vorjahr wurde der höchste Umsatz seit Bestehen erzielt, heuer rechnet man mit einem Umsatzminus von etwa 14 Prozent – eine Prognose für 2025 möchte das Unternehmen derzeit noch nicht abgeben – dass man die Anzahl der Kunden heuer um etwa zehn Prozent gesteigert und damit viele Neukunden gewonnen habe, stimme jedoch optimistisch

Lustenau (Wirtschaftspresseagentur.com) – Das Unternehmen alge electronic gmbh ist gegenwärtig so wie viele andere Unternehmen auch mit einer sehr volatilen Geschäftsentwicklung konfrontiert. So hat das Familienunternehmen im Vorjahr bei zufriedenstellend-positiver Ertragslage einen Umsatz von 10,7 Millionen Euro erzielt. Das sei das höchste Geschäftsvolumen seit Gründung der Firma im Jahr 1970, wie der geschäftsführende Gesellschafter Marc Alge (Jg. 1986) und Geschäftsleitungsmitglied Alexander Amann (Jg. 1976) im wpa-Gespräch erklärten.

„Das war vom Volumen her eigentlich schon über der Grenze von dem, was ein Unternehmen in unserer Größenordnung bei diesem raschen Wachstum noch bewältigen kann. Es war nur möglich, weil unsere Belegschaft außerordentlichen Einsatz gezeigt hat“, so Alge. Nach dem Rekordjahr geht es jetzt aber wieder in die andere Richtung.

Denn nach Angaben von Alge und Amann werde Alge Electronic im zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2024 auf einen Umsatz von 9,2 Millionen Euro kommen. Das entspricht einem Rückgang um etwa 14 Prozent, bei unverändert positiver Ertragslage. Man habe es seit einiger Zeit nicht mehr mit eher sanften Steigerungen oder Rückgängen zu tun, sondern mit starken Ausschlägen nach oben oder unten. Nichtsdestotrotz liege das Unternehmen auch mit einem Umsatzvolumen von 9,2 Millionen Euro noch immer deutlich über dem Fünf-Jahres-Umsatzdurchschnitt von 8,8 Millionen Euro.

Deutschland schwächelt auf breiter Basis – Schweiz deutlich stabiler

Angesprochen auf die Geschäftsentwicklung im Detail sagten Alge und Amann, dass derzeit sehr vieles, was mit dem deutschen Markt zusammenhänge, bestenfalls stagniere und in den meisten Fällen rückläufig sei. Die Schweiz hingegen entwickle sich vergleichsweise stabil, mitunter sogar mit leichten Zuwächsen. Befragt nach der Branchenentwicklung heißt es, dass die Medizintechnik unverändert anziehe, während andere Bereiche schwächeln. „Je weiter ein Produkt vom Endverbraucher entfernt ist, desto stabiler läuft das Geschäft. Hier erkennt man auch die Konsumzurückhaltung.“

Volatilität die neue Normalität

Die Volatilität in der Geschäftsentwicklung scheine die neue Normalität zu werden, schätzen Alge und Amann. „Eine Stärke liegt darin, damit umgehen zu können. Es gilt dabei für alle Marktteilnehmer, einen kühlen Kopf zu bewahren.“ Zudem sei es notwendig, die Prozesse weiterhin zu optimieren und die Digitalisierung voranzutreiben. Dabei kommt auch immer wieder die gleiche Botschaft an die Politik zur Ansage: „Für ein kleines mittelständisches Unternehmen ist die Bürokratie viel zu überbordend.“ Aber auch das hohe Lohn- und Gehaltsniveau sowie die mangelnde Verfügbarkeit von Fachkräften mache Unternehmen in Vorarlberg das Leben schwer.

Anzahl der Kunden um zehn Prozent gestiegen

Auf eine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 will sich die Geschäftsleitung derzeit noch nicht festlegen, zu unabwägbar seien auch äußere Einflüsse auf das Wirtschaftsgeschehen. Allerdings sei man grundsätzlich positiv gestimmt. Denn im Vorjahr habe Alge Electronic die Anzahl der Kundinnen und Kunden um etwa zehn Prozent gesteigert. „Wir haben viele Neukunden aus der DACH-Region, die mitunter ein sehr gutes Potenzial aufweisen.“ Am Zuspruch erkenne man auch, dass das Geschäftsmodell von Alge Electronic als „elektronische Maßschneiderei“ mit einem hohen Anteil an eigener Wertschöpfung funktioniere.

Alge Electronic beschäftigt aktuell knapp 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört Marc Alge (51%) und seinem Vater Dietmar Alge (49%). Dieser hat sich nach abgeschlossenem Generationswechsel und Pensionsantritt mittlerweile aus dem operativen Geschäft zurückgezogen.

(Bericht von: www.wirtschaftspresseagentur.com, 12.11.2024)